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Der Wert der Arbeit

Von Existenzsicherung bis Selbstwertgefühl

Lesezeit: Minuten
Arbeit und Familie zählen bei den Deutschen zu den wichtigsten Lebensbereichen und werden in der Bedeutung fast gleich gewichtet. Arbeit ist dabei aber mehr als reine Existenzsicherung. Arbeit steht für Anerkennung und Selbstwertgefühl.
Kinder und Jugendliche wählen bei der Frage nach ihren Berufswünschen eher traditionelle Berufe
Eine Befragung durch die Bertelsmann Stiftung hat gezeigt, dass über die Hälfte der Deutschen trotz Lottogewinn weiterarbeiten würden. Grund dafür ist, dass Arbeit wesentlich zur Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit beiträgt. Sicherlich spielt Geld dabei eine große Rolle, aber auch Menschen in weniger gut bezahlten Jobs schätzen ihre Arbeit und gehen dieser gerne nach.

Mehr als Existenzsicherung

Die Situation geschlossener Gastronomie oder fehlender Kunst- und Kulturaktionen zeigt, dass den Menschen ihre Arbeit und die damit verbundenen sozialen Kontakte fehlen. Selbst wenn der Lohn in manchen Berufen unwesentlich über dem Arbeitslosengeld II liegt, sehnt sich die Mehrheit der Deutschen nach dem Job. Denn dies bedeutet auch Anerkennung. Spannend ist hinsichtlich des Wertes der Arbeit auch die derzeitige Diskussion um die Pflegeberufe. Mehr denn je wird deutlich, welch wichtige Funktion diese Berufsgruppe in unserer Gesellschaft innehat. Dennoch stehen gerade in den Pflegeberufen die Belastung und Verantwortung in keinem Verhältnis zum Verdienst.

Die Wahl des passenden Berufes

Laut der jüngsten Pisa-Studie zum Berufswunsch der Kinder und Jugendlichen in Deutschland möchten Mädchen Lehrerin, Ärztin, Erzieherin, Psychologin oder Krankenschwester werden. Bei den Jungs stehen Berufe wie Informatiker, Maschinenbauer, Kfz-Mechatroniker, Polizist und Lehrer hoch im Ranking. Nach wie vor genießen bei Kindern und Jugendlichen die traditionellen Berufe hohe Akzeptanz. Erstaunlich ist, dass handwerkliche und landwirtschaftliche Berufe oder Unternehmertum ebenso wenig genannt werden, wie Youtuber*in, Influencer*in oder Let‘s Player*in – die Modeberufe in den sozialen Medien.

Das Ergebnis bietet sich an, um mit Kindern über Arbeit, Lohn und Berufswünsche zu sprechen. Denn oftmals halten die Kinder bei ihren Wünschen an Berufen fest, die ihnen bekannt sind. Der Bildungsdirektor der OECD, Andreas Schleicher, fordert, dass in den Schulen mehr über berufliche Vielfalt gesprochen werden sollte. „Man kann nicht werden, was man nicht kennt. Es besteht ein großes Risiko, dass wir die nächste Generation für unsere Vergangenheit ausbilden und nicht für deren Zukunft.“

Im Gespräch mit der Klasse

In diesem Zusammenhang ist es auch lohnenswert, mit der Klasse über das Thema Lohn zu diskutieren. Fragestellungen könnten dabei sein:
  • Warum bekommt ein Arzt oder eine Ärztin mehr Geld als Bauarbeiter*innen?
  • Was verdient eigentlich eine Busfahrerin oder ein Busfahrer?
  • Was passiert, wenn man seine Arbeit verliert?
  • Wo kommt das Arbeitslosengeld her?
Lassen Sie sich vom Unterrichtsmaterial und den O-Tönen der Kinder inspirieren und gestalten Sie Ihre Unterrichtsstunde zum Thema Arbeit.

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